Digitale Ethik im Gesundheitswesen
Ethik ist ins Grenzenlose erweiterte Verantwortung für alles, was lebt. Albert Schweitzer
Die Digitale Ethik oder Datenethik, teils auch Algorithmenethik, beschäftigt sich als Teilgebiet der Ethik und der praktischen Philosophie mit den sittlichen Normsetzungen, die für Digitalisierung und Big Data gelten sollen. Vielfach diskutierte Themen sind Künstliche Intelligenz und Algorithmen, Überwachung und Privatsphäre, das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine und die Rolle sozialer Medien in einer deliberativen Demokratie. Sie hat Überschneidungen mit anderen Teilgebieten der angewandten Ethik wie der Roboterethik, der Technikethik, Informationsethik, der Medienethik, der Hackerethik und der Medizinethik.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Ethik
Konfliktsituationen
Einsatz algorithmischer Entscheidungssysteme in der Privatwirtschaft (zum Beispiel Kreditvergabe, Auswahl von Stellenbewerbungen, Beförderungen) und im staatlichen Bereich
Einsatz von Diagnoseverfahren anhand Künstlicher Intelligenz in der Medizin
Haftung bei Schäden, die von einem System verursacht werden (zum Beispiel Fehler eines medizinischen Diagnosesystems oder Versagen eines autonomen Fahrzeugs)
moralische Pflicht zur Zurverfügungstellung persönlicher Gesundheitsdaten für die medizinische Forschung („Datenspende“ analog zur Organspende)
Einsatz von Pflegerobotern
Heranziehen von Gesundheitsdaten bei der Tarifgestaltung der Krankenversicherung
Freiheit des Fahrens (zum Beispiel Überschreiten des Tempolimits) bei autonomen Fahrzeugen
Einsatz von datenbasierter Modelle und automatisierter Gesichtserkennung bei vorausschauender Polizeiarbeit
Einfluss von Filterblasen und Fake News in sozialen Medien auf Meinungsfreiheit und Demokratie
Hassrede in sozialen Medien
Einfluss der Automatisierung und der Robotik auf die menschliche Arbeit
Expertin für IT und Digitalisierung im Gesundheitswesen
HeartMath® Coach
Digitale Politik im Gesundheitswesen
Das Hauptproblem von Ethik und Politik besteht darin, auf irgendeine Weise die Erfordernisse des Gemeinschaftslebens mit den Wünschen und Begierden des Individuums in Einklang zu bringen. Bertrand Russell
Laut Bundesverband Digitale Wirtschaft übersetzt digitale Ethik „bestehende ethische Maßstäbe für eine digital geprägte Gesellschaft.“ Christoph Asmuth erklärt, dass die digitale Ethik nicht neu sei, „sondern einfach nur Ethik, beschränkt auf konkrete Probleme unserer heutigen digitalen Welt.“Die Initiative D21 und die Stiftung Datenschutz nennen die „Datafizierung der Welt“, „Algorithmische Entscheidungsprozesse“, „Verantwortungsverlagerung Mensch-Maschine“, „Personifizierung von Online-Diensten“, „Verkürzte Kommunikation“ und „Das Netz vergisst nie“ als ethische Einzelaspekte des digitalen Wandels. Die Forderung nach einer „Digitalen Ethik“ oder eine „Ethik der Digitalisierung“ wurde bereits verschiedentlich geäußert, u. a. 2018 vom amtierenden Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.
Digitale Ethik ist eine Unterkategorie der Informationsethik und teilweise eine Weiterführung von Ansätzen der Medienethik. Die Digitale Ethik untersucht, wie digitale Medien und Technologien von Individuen, Organisationen und in gesellschaftlichen Kontexten eingesetzt werden und welche Lösungsansätze zur Behebung dabei auftretender Probleme und Konflikte verhandelt werden können. Die Grenzen zur Technikethik sind, wie bei der Informationsethik, fließend. Informationsethik umfasst ethische Fragen „von Information und Kommunikation unter Einbeziehung von, aber nicht ausschließlich digitaler Medien.“ Die Unterscheidung zwischen Informationsethik und Medienethik selbst ist nicht „trennscharf“. Technikethik besitzt wiederum „Berührungslinien“ mit Technikfolgenabschätzung. Der Begriff „Digitale Ethik“ wird seit 2009 von Rafael Capurro verwendet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Ethik